Ich bin in der Schweizer Illustrierten auf einen Beitrag über Nik Hartmann und seine Skiferien mit seiner Familie inkl. Melchior, seinem Sohn mit Cerebralparese gestossen.
Er beschreibt darin, wie die Familie gemeinsam Ski fahren gehen und zeigt anhand des Einsatzes eines Dual-Skibobs, dass sie sich von Melchiors Beeinträchtigung nicht hindern lassen Familienaktivitäten zu verfolgen.
Er schliesst seinen Beitrag mit den Worten:" Und wie gesagt, wir lassen uns nicht behindern" (Nik Hartmann, 2016).
(http://www.schweizer-illustrierte.ch/stars/schweiz/nik-hartmann-soehne-melchior-skiferien-fotos) |
Ich finde die Aussage von Nik Hartmann sehr schön und ich finde es zeigt auf, dass Behinderung ganz unterschiedlich angesehen und verstanden werden kann. Denn es stellt sich wahrhaftig die Frage, ab wann man von einer Behinderung spricht und was eine Behinderung ausmacht? Oder besser gefragt, wer ist schon nicht behindert?
Oft wird dem Begriff Behinderung medizinische Diagnosen zugesprochen.
Wenn wir uns nun aber die Situation vorstellen, dass eine Strasse überquert werden muss: wie unterscheidet sich nun die Behinderung bei einem gelähmten Menschen im Rollstuhl und einem vermeintlich gesunden Menschen, der seine Brille verlegt hat?
Beide sind gleichermassen behindert beim Überqueren der Strasse.
Deshalb nun mehr die Frage: Wann seit ihr behindert? Was ist eure Behinderung?
Ich für meinen Teil bin behindert wenn ich mit Jemandem kommunizieren soll, dessen Sprache ich nicht spreche. Ähnlich wie meine Schüler, die auch ihre eigene Sprache haben und darauf angewiesen sind, dass wir auch ihre Sprache lernen und aufmerksam zuhören.
Ich bin behindert, wenn der Strom ausfällt und ich im Dunkeln sitze. Ganz anders als einige meiner Schüler, die die Dunkelheit gewohnt sind und sich hervorragend ohne Sehvermögen orientieren können.
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