Sonntag, 9. Oktober 2016

Mehrfachbehinderung

„Mehrfachbehinderung ist keine Doppel-, Dreifach- oder Sechsfachbehinderung, bei der jede weitere Behinderung uns besonderen Respekt abverlangt, so, als ob wir in der Musik eine sechsstimmige Fuge bewundern; jede Kumulierung ist ein Phänomen mit Eigengesetzlichkeit, mit besonderen diagnostischen und methodischen Problemen, und sollte als ‚Behinderung‘ so komplex gesehen und angegangen werden, wie es sich im Leben darstellt“ (Schröder 1979). 




„Wenn wir fragen, wer als ‚schwerstbehindert‘ gilt und was die sogenannte ‚Schwerstbehinderung‘ ausmacht, werden wir auf Menschen...verwiesen, die mit vergleichbaren Lernschwierigkeiten unterschiedlichen Lernorten zur Erziehung zugewissen werden, aber nur schwer zu erziehen sind, weil ihre Behinderung und ihr Verhalten erwartetem schulischen Lernen und Lehren in besonderer Weise entgegen zu wirken scheint (Fornefeld 1995).




Schwere Behinderung ist nicht als etwas schicksalhaft geprägtes zu verstehen, sondern vielmehr als ein soziales Phänomen, was heißt, schwere Behinderung ist „etwas im Kontext des sozialen Lebens der Menschen Gewordenes und ist nur verstehbar in diesem Kontext“ (Dreher zit. nach Heinen & Lamers 2003). 


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