Ich war heute am Forschungstag meiner Hochschule, um mich über die bevorstehende Masterarbeit zu informieren.
Eine der präsentierten Masterarbeiten handelte von der Prädiagnostik, zur Diagnose einer Behinderung, während der Schwangerschaft und dem Entscheid für oder gegen ein behindertes Kind.
Das Ergebnis: 90% der möglicherweise behinderten Kinder werden abgetrieben. Das die Abtreibung aber bedeutet, bei einem prinzipiell überlebensfähigen Ungeborenen die Geburt eingeleitet und gehofft wird, dass es bei der Geburt, auf Grund der zu gering fortgeschrittenen Entwicklung, stirbt, wissen viele nicht. Auch ich bin bei der Diskussion über die vorgeburtliche Selektion erschrocken.
Es soll aber in keinem Fall ein Vorwurf an die Frauen darstellen und ich möchte auch keine Kontroverse anzetteln! Ich bin sehr dafür, dass jede Frau die Entscheidung für sich treffen können soll, ob sie ein Kind gebären möchte oder nicht - letztendlich ist es ihr Körper, ihr Kind und ihre Entscheidung. Und das ist auch gut so.
Erschrocken bin ich dennoch. Insbesondere in Anbetracht 3 wesentlicher Punkte. Zum Einen ist die Anzahl der Kinder, die auf Grund von Komplikationen während der Geburt behindert werden, viel höher als die Anzahl der Kinder, die bereits pränatal eine Diagnose erhalten. Zum Anderen ist es eine Tatsache, dass die Medizin in den vergangenen Jahren punkto Frühchenversorgung enorm fortgeschritten ist; so wird bei vermeintlich gesunden Kindern alles daran gesetzt, dass sie irgendwie überleben, während potenziell behinderte Kinder zur gleichen Zeit geboren werden, da sie noch nicht überlebensfähig sind. Ein letzter Punkt ist die Realität, dass Kinder bereits auf Grund von Mund- und Gaumenspalten oder wegen ihres Geschlechts abgetrieben werden.
Wohin führt das den noch?
Sehr interessant fand ich das Ergebnis, dass die meisten Frauen, die sich bewusst für das behinderte Kind entschieden haben, selbst in sozialen Berufen arbeiten und/oder mit behinderten Kindern Kontakt haben.
Ein Ergebnis das aufzeigt, wie wichtig es ist, dass wir einander erleben, Vorurteile aus der Welt schaffen und Ängste abbauen.
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(https://www.youtube.com/watch?v=CcKUjRvJXfM) |
Bei dem Vortrag wurde mir zum Thema Spätabtreibung der Film 24 Wochen empfohlen. Beim Recherchieren bin ich ausserdem auf die Dokumentation Er sollte sterben, doch Tim lebt! gestossen. Darin geht es um einen Jungen mit der Diagnose Trisomie 21, der seine eigene Abtreibung überlebt hat.
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(https://www.youtube.com/watch?v=hMugL6rpdXc) |
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